Die schwarzen Seiten der grünen Fee
Nicht für Jugendliche unter 16 Jahren geeignet.
Wir schreiben den 28. August des Jahres 1905. Als die Polizei im Schweizer Kanton Vaud den Hof von Jean Lanfray betritt, bietet sich ihnen ein wahres Bilde des Grauens.
Jean Lanfray selber lag blutüberströmt und mit einer klaffenden Wunde im Gesicht im Hof. Neben ihm, ebenfalls in Blut getränkt und mit einer Kugel im Kopf, lag seine zweijährige Tochter. Von Ihnen führte ein blutige Spur ins Haus, wo die Beamten seine Frau und die zweite Tochter fanden. Beide ebenfalls durch Kopfschüsse hingerichtet. Alle bis auf Jean Lanfray waren beim Eintreffen der Polizei bereits tot. Lanfray wurde eine Kugel aus der Wange entfernt und überlebte, jedoch beim Anblick der Leichen seiner Familie verlor er den Verstand. Die Untersuchungen der Polizei ergaben, dass er im Alkoholrausch seine Frau und seine Kinder wegen “nicht geputzter Stiefel” erschossen hat.
Er hatte an dem verhängnisvollen Tag einen Pfefferminzlikör, einen Cognac, einen Kaffee mit Branntwein, ca. 2 Liter Wein und zwei Gläser Absinth getrunken. Da er aber allgemein im Dorf als geübter Trinker bekannt war und ein Gutachter bei hm eindeutige Zeichen des Absinthismuses feststellte, wurde nicht der Alkohol im Allgemeinen, sondern der Absinth für den Amoklauf verantwortlich gemacht.
Jean Lanfray wurde zu 30 Jahren Gefängnis wegen vierfachem Mord verurteil. Die pathologischen Untersuchungen ergaben, dass seine Frau schwanger war. Noch in der ersten Woche seiner Haft erhängte sich Lanfray in seiner Zelle.